Lapsuslieder & Gedichte
Marco Tschirpke
Lapsuslieder & Gedichte
Plakat «Geordnete Verhältnisse.»

Geordnete Verhältnisse.

Eine Kulturgeschichte in Reimen (Lesung)

Das gegenwärtige Zeitalter kennt Unmengen an historischen Daten, aber sie liegen unverknüpft in unseren Hirnen. Mozart komponierte bis dicht an die Französische Revolution heran. Madame Tussaud knetete sich aus dieser heraus in die Gedächtnisse der Touristen. Beobachtungen dieser Art haben den dichtenden Humoristen Marco Tschirpke veranlasst, einige quietschende Dreh- und Angelpunkte der Geschichte mit seinen Versen neu zu ölen. Amphore und Profilstahl werden in seinen Gedichten zu pointenreichen Errungenschaften einer Spezies, die keine Mühen scheut, um es sich bequem zu machen.

Die lyrisch-komische Zeitreise beginnt wie beiläufig in der Antike, mäandert bis in die Jetztzeit und endet vorläufig in der Zukunft. Bizarre Aspekte der Aufklärung, vereinzelte Pfuschereien der Alten Meister und musikgeschichtliche Irrtümer kommen zur Sprache wie die Jungfrau zum Kinde. Marco Tschirpke nennt Jahr und Tag jedes historischen Ereignisses und freut sich, die Fragen seines Publikums zu beantworten.

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Pressestimmen

Über Marco Tschirpkes satirische Verse schreiben heißt, sie entschärfen. Pointierte Poeme sind das, in gebotener Kürze zumeist, die durch das Drumherumschwurbeln an Wirkung nur verlieren können. Tschirpke also ist einer, den man am liebsten fortwährend zitieren will. Dieses Gedicht hier zum Beispiel, "Jugoslawien, mon amour": "Aus der deutschen Wiege stieg/ Ein gediegner Bruderkrieg./ Selten, daß der Zufall waltet, / Wo man sich die Schädel spaltet." Punkt. - - - Oha! "Es hätte auch 'Ukraine, mon amour' heißen können" sagte der Dichter im Berliner Kulturkeller "Habbema", wo er am Donnerstag las und sang.
Inspiriert von Hacks' Gedichtzyklus "Kunstformen der Geschichte", legte Tschirpke im "Habbema" reimend und manchmal singend einen zweistündigen Parforceritt durch 30 000 Jahre Menschheitsgeschichte hin, geistreich und durchtrieben. Vom Neandertal auf den Maidan gleichsam, gesprungen von Speer zu Speer, von Spitze zu Spitze.
Wenn der studierte Musiker Marco Tschirpke in die Tasten greift, dann stellen sich alle Ohren auf. Staunenswert behänd fliegen die Finger über die Tasten, um der gereimten Pointe das Feld zu bereiten, die gerade dann aufsprießt, wenn alle Sinne geschärft sind.
Es heißt, Kunst käme von Können. Tschirpke beweist: Komik auch.
Martin Hatzius, neues deutschland, 29.03.2014
"Der mit viel Ironie gespickte Ausdruck einer Lebenshaltung, unstreitbar auch einer politischen, ähnelt einem Sprache und Klang gewordenen Poesiealbum einer jungen Literatengeneration."
Badisches Tagblatt